Nach 27 Jahren stellen Gabriele Lindinger und Karlheinz Schmid, Verleger und Herausgeber der KUNSTZEITUNG, das Erscheinen der gratis verteilten Publikation ein – notgedrungen. Die Ausgabe 306 der KUNSTZEITUNG (die vom 5. Juli 2023 an in die Distribution kommt) soll die letzte sein. Danach wird unter dem Dach von Lindinger + Schmid in Berlin einzig der 1991 gegründete Branchenbrief Informationsdienst KUNST fortgeführt – ein vierzehntäglich veröffentlichtes Print-Medium, nur per Abonnement erhältlich.
Im Jahr 1996 mit einer Auflage von 200 000 Exemplaren ins Leben gerufen, um möglichst viele Menschen für Kunst zu begeistern, konnte die KUNSTZEITUNG zwar Monat für Monat reichlich Leser-Resonanz verbuchen, doch die während der Corona-Zeit einbrechenden Werbeeinnahmen waren durch private Geldmittel der Verleger allein auf Dauer nicht mehr auszugleichen. Die wirtschaftliche Situation ließ schließlich nichts anderes zu: Finale im Sommer 2023. Die Herausgeber der KUNSTZEITUNG hatten zuvor wiederholt und vergeblich auf die angespannte Lage und ausbleibende oder unzureichende Unterstützung durch Anzeigenkunden hingewiesen.
Nach 27 Jahren stellen Gabriele Lindinger und Karlheinz Schmid, Verleger und Herausgeber der KUNSTZEITUNG, das Erscheinen der gratis verteilten Publikation ein – notgedrungen. Die Ausgabe 306 der KUNSTZEITUNG (die vom 5. Juli 2023 an in die Distribution kommt) soll die letzte sein. Danach wird unter dem Dach von Lindinger + Schmid in Berlin einzig der 1991 gegründete Branchenbrief Informationsdienst KUNST fortgeführt – ein vierzehntäglich veröffentlichtes Print-Medium, nur per Abonnement erhältlich.
Ob es in der zeitgenössischen Kunst noch um Kunst geht, das fragen sich viele, die an das konventionelle Kunstwerk glauben, die ein Bild an der Wand oder eine Skulptur auf dem Boden sehen wollen. Längst hat sich für die nachrückende Künstler-Generation das Aufgabenfeld geändert. Das dokumentieren auch jene Manifesta-Pläne für 2024 und Barcelona, die zur Zeit im Amsterdamer Hauptquartier der Wander-Biennale erörtert werden. Es wird dort vor allem über sozio-ökologische Entwicklungen debattiert, und der Blick schweift über urbane Grenzen weit in den ländlichen Raum.
Als die Fakten längst ermittelt waren und die Angeklagten vor ihrer Verurteilung standen, wurde ein sogenannter Deal eingefädelt, der nach dem Urteil im Dresdner Juwelendiebstahl, Grünes Gewölbe, allerorten Zweifel aufkommen lässt. Denn die Täter, zum Berliner Remmo-Clan gehörend, haben zwar einzigartige Kostbarkeiten im Wert von knapp 120 Millionen Euro entwendet, auch den Verbleib der restlichen Beute nicht preisgegeben, doch die Strafzumessung fiel relativ milde aus, so dass sie bald wieder frei sind – und weitere Museen heimsuchen können.
Man ahnte es; ja, es lag gewissermaßen in der Berliner Luft: Maike Cruse, die Gallery Weekend-Managerin, die im kommenden Jahr zum 20-jährigen Jubiläum der konzertierten Kunsthandelsaktion hätte einladen dürfen, war schon seit einiger Zeit nicht mehr ausgelastet. Als die Koelnmesse ihre Berliner Aktivitäten einstellte, war sie schlichtweg unterfordert. Nun geht’s für Cruse wieder tüchtig aufwärts, weil sie fortan und mithin von 2024 an die Art Basel leiten darf. Den Messestandort kennt sie freilich – dank früherer Tätigkeit dort.
So ist das halt. Gerhard Schröder hält zu Putin, und was Wunder also, dass Markus Lüpertz sich ebenfalls nicht um die öffentliche Meinung kümmert und zu Freundschaften steht. Als der Maler soeben in Karlsruhe seine U-Bahn-Kunst präsentierte, war mithin auch der Gerhard eingeladen – und die Empörung in der Stadt war nicht zu überhören. Vereinzelt lauter als die Auseinandersetzung mit der Lüpertz-Kunst. Leserbriefe-Schreiber Rolf Armin Ehrmann: „Vielleicht erscheint demnächst ein Werk des Meisters Lüpertz mit dem Titel ‚Apokalypse‘, welches dann über Herrn Schröder zum Kreml verfrachtet werden könnte. Als Vorlage empfehle ich Bilder der zerstörten Ukraine.“
Es war zu erwarten: Ewald Karl Schrade, Galerist in Baden-Württemberg und Gründungsvater der art KARLSRUHE, die in diesem Jahr ihr Zwanzigjähriges feiern kann, wird mit allem Pipapo als Kurator dieser erfolgreichen Messe verabschiedet. Der mutige Initiator, dem in der Anfangsphase viel Skepsis selbst aus Kollegenkreisen entgegenschlug, ist mittlerweile 81 Jahre alt und will fortan ausschließlich als Aussteller an der art KARLSRUHE teilnehmen. Zum Finale seiner Tätigkeit als Messemacher würdigt ihn die Messe Karlsruhe vom 4. bis 7. Mai mit einer Sonderausstellung, begleitet von einer besonderen Publikation.
Natürlich hätte er gerne weitergemacht, und selbstverständlich wäre Klaus Lederer, der Berliner Kultursenator, selbst von Kulturschaffenden als Obmann ihrer Interessen begrüßt worden, die nicht zur Partei Die Linke gehören. Denn Lederer durfte rund sechs Jahre lang in seinem Amt viel Sympathie genießen. Doch weil aus dem rot-rot-grünen Senat nun ein schwarz-roter geworden ist, muss er gehen. Im Rückblick lässt sich sagen, dass der singende Jurist wenig falsch gemacht hat. Doch hat er deshalb automatisch alles richtig in die Wege geleitet? Gerade in Sachen Kunst ging er bevorzugt auf Tauchstation, ob es um die Stiftung Preußischer Kulturbesitz oder um das Humboldt Forum ging.
Wer weiß, dass der Direktor der Neuen Nationalgalerie in Berlin, Klaus Biesenbach, vor knapp 20 Jahren in New York die MoMA-Karriere für Jenny Schlenzka eingeleitet hat, der denkt jetzt natürlich, er habe dafür gesorgt, dass die talentierte Kuratorin als Nachfolgerin von Stephanie Rosenthal den Gropius Bau leiten darf. Indessen saß Biesenbach gar nicht im Beratungsgremium des Festspiele-Intendanten Matthias Pees. Die Performance-Expertin Schlenzka, in Berlin geboren, Kulturwissenschaftlerin, kehrt (wie Biesenbach vor Jahren) in die Hauptstadt zurück – und will hier ein Programm ephemer Kunst realisieren, also viel Bewegung erzeugen.