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Trauer in der Paris Bar
In der Branche kennt ihn jeder, weil im Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte niemand an der Paris Bar in Berlin vorbeikam. Wer im Kunstbetrieb zuhause ist, ob als Produzent, Vermittler oder als Sammler, der saß irgendwann schon mindestens einmal dort, wo Martin Kippenberger sich heimisch fühlte, nämlich bei seinem Freund Michel Würthle. Der ist jetzt im Alter von 79 Jahren verstorben, und dass er eine derart große Trauergemeinde hinterlässt, hat auch damit zu tun, dass er nicht nur als Gastronom agierte, sondern seit Anfang der Neunziger zudem selbst als Künstler.
Seelenmassage im HKW
Nun hat der Neue im Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin, der wegen möglicher Israel-Feindlichkeit umstrittene Kurator Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, endlich Signale gegeben, wie er konzeptionell vorgehen wird, was er bis 2027 plant. Dabei wurde die Presse mit einer Diktion konfrontiert, die daran denken ließ, dass dieser Kunst-Ort gut auch ein Wohlfühl-Tempel sein könnte. Ndikung will nämlich im HKW die Chance geben, „den Atem im eigenen Rhythmus zu entfalten“, wie es heißt. Auch von einer „Politik der Freude“ und von „Liebe“ ist die Rede. Und dann wurden obendrein ein paar Binsenweisheiten verbreitet: Vor dem Gesetz seien alle gleich, so die Botschaft.
Statements
Aus für den Intendanten?
Mal heißt es, dass das Publikum ins Humboldt Forum ströme, mal moniert der Chef, der Generalintendant Hartmut Dorgerloh, dass die Menschen am Gebäude vorbeilaufen würden, dass zu wenig Werbung an der Fassade zu sehen sei. Eine gute Figur macht er nicht, der Dorgerloh. So wundern sich Insider auch nicht wirklich, dass seine eigene berufliche Zukunft in Berlin ungeklärt erscheint. Die Tatsache, dass soeben nicht Dorgerloh, sondern die Chefin der Museumsforschung in den Stiftungsrat Preußischer Kulturbesitz geholt wurde, nährt das Gerücht, die Tage des Humboldt Forum-Machers seien gezählt.
Aus für den Glaskasten?
Es gehörte einst zu den wichtigen Orten der Kunst, das vor 40 Jahren gegründete Skulpturenmuseum in Marl, im Volksmund kurzerhand „Glaskasten“ genannt. Nun dümpelt die Institution unter der Regie von Direktor Georg Elben in der Martin-Luther-King-Gesamtschule und wartet darauf, irgendwann im geplanten Marschall-Kulturzentrum wiedereröffnet werden zu können. Skepsis ist freilich angesagt, denn mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Stadt erhebliche Probleme angesichts der Kosten-Steigerung bei der Gebäude-Sanierung bewältigen muss. Es gehe um Millionen, so heißt es, und die jüngsten Ratsbeschlüsse zeugen nicht davon, dass Marl weiterhin ein Kunst-Standort sein will.
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