Kulturstaatsministerin Claudia Roth, so scheint es bisweilen, macht zunächst, knapp drei Monate nach Amtsantritt, einen großen Bogen um die großen Baustellen, die ihr die Vorgängerin hinterlassen hat. Ob es um das deutsche Fotoinstitut, den Hamburger Bahnhof, das Humboldt Forum, das Kulturgutschutzgesetz, das Museum des 20. Jahrhunderts oder um die Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz geht, da ist nicht viel zu hören. Roth engagiert sich im Gegenzug aber tüchtig im außenpolitischen Kontext, für die Freiheit der Kunst und der Medien – und auch für Augsburg, wo sie immer noch einen Wohnsitz hat. So war im politischen Berlin niemand wirklich erstaunt, als soeben die Nachricht kursierte, dass die Beauftragte der Bundesregierung aus ihrem Etat satte 13 Millionen Euro für die Generalsanierung der Augsburger Synagoge zur Verfügung stellt.