Reaktionen aus Frankfurt

29. Juni 2022

Er vergisst nichts, und das ist gut so, sehr gut. Philipp Demandt, der Direktor des Städel Museums in Frankfurt, zugleich verantwortlich für das der Skulptur gewidmete Liebieghaus, hat in seinem jüngsten Jahresbericht, gleich im ersten Absatz, den Finger in die Wunde der Bundespolitik gelegt und einen Fauxpas in Erinnerung gerufen, der so schmerzhaft wie entlarvend war. Denn Museen wurden während der Pandemie von der Bundesregierung als Freizeiteinrichtungen eingestuft, sie wurden „mit Sportstudios und Bordellen gleichgesetzt“ (Demandt). Solche Gedankenlosigkeit schmerzt nicht nur den Wissenschaftler, sondern eben auch den Kunstmanager Demandt, der alles dafür tut, dass das bürgerschaftliche Engagement in Frankfurt zugunsten von Städel und Liebieghaus eine bedeutende Rolle spielt. Und das mit großem Erfolg: Wieder haben manche Testamente hessischer Museumsfreunde den Direktor erfreut, nach eigenen Angaben „besonders berührt“ (khs).

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