Koreanische Empfindsamkeit

29. März 2022

Der Konzept-Art und somit einem zurückliegenden Jahrhundert verdankt man mannigfach bildnerisch umgesetzte Ideen, mehrere und oft weit auseinanderliegende Orte gedanklich miteinander zu verbinden. So gesehen, das muss man allen sagen, die denken, da habe einer das Gelbe vom Ei entdeckt, ist es keine besondere Leistung, wenn Kang Sunkoo, einer der „Kunst am Bau“-Artisten im Berliner Humboldt Forum, einen Teil seiner Plastik „Statue of Limitations“ im Gebäude platziert hat –und den anderen weit weg, am Nachtigalplatz in Wedding. Wenn es im Kontext dieser zweiteiligen Fahnenstangen-Arbeit aus patinierter Bronze etwas gibt, was es zu loben gilt, dann ist es Kangs Fähigkeit, auf die Situation vor Ort richtig zu reagieren. „Ich habe mich vom Humboldt Forum  bedroht gefühlt“, räumt der in Seoul Geborene ein, „von diesem Schloss, das für mich Kolonialismus, Rassismus und Imperialismus repräsentiert“ (khs).

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