Man hätte es ihm vorher sagen können. Berlin ist in Unruhe, in Aufregung, beinahe in Boykott-Haltung. Dabei hat er es gut gemeint, sehr gut. Walter Smerling, Museumsdirektor in Duisburg, Stiftungsboss in Bonn, hatte in den Hangers 2 und 3 auf dem Flughafen Tempelhof sein Großprojekt „Diversity United“ inszeniert (mittlerweile in Moskau zu sehen, später in Paris) – und im Anschluss dafür gesorgt, dass die großen Hallen, bereits von ihm mit über einem Kilometer Stellwände ausgestattet, weiterhin für Kunst genutzt werden können (derzeit für eine Retrospektive Bernar Venet), alles privat finanziert. Indes: Weil Smerling unter dem Titel „Kunsthalle Berlin“ segelt, bäumt sich die Berliner Szene auf – und fordert plötzlich die in den neunziger Jahren geschlossene Kunsthalle zurück. Als müsse eine Einrichtung, die diesen Namen trägt, die lokale Künstlerschaft beherbergen. Ein Irrtum (khs).