Halb Nordrhein-Westfalen wundert sich. Wie kann es sein, so fragen sich alle, die mit Kultur und Wissenschaft zu tun haben, dass Ministerpräsident Hendrik Wüst ausgerechnet eine Ina Brandes in die Landesregierung holt, zunächst Ende 2021 als Verkehrsministerin und jetzt, nur wenige Monate danach, auf einen Posten, von dem sie noch weniger versteht. Weder in der Kultur noch in der Wissenschaft hat sich die Frau bislang qualifiziert. Aber einige Insider wissen, dass sie einst ins Zwielicht geriet, als sie für einen früheren Arbeitgeber, ein Ingenieurbüro, skrupellos am laufenden Band allerlei Aufträge aus der immer gleichen Amtsstube besorgte, nämlich aus dem Büro ihres Ehemannes, Bürgermeister in Lilienthal. Dass die Personalie Brandes in NRW hitzig erörtert wird, hat noch ein weiteren Grund: Die Hendrik Wüst-Vertraute, natürlich CDU-Mitglied, löst eine der besten Kulturpolitikerinnen ab, die Deutschland zu bieten hat, nämlich die parteilose Isabel Pfeiffer-Poensgen. Ein Drama (khs).