Befreiungsschlag, ohne Garantie

19. Juli 2022

Beinahe hätte man glauben wollen, dass auch der Aufsichtsrat dieser missglückten Großausstellung nichts taugt. Denn wochenlang passiert nichts, keine Reaktion, obgleich die Kunstwelt sah, dass Sabine Schormann, die Generaldirektorin der documenta fifteen, auf ganzer Linie versagte. Dann, nach einer nächtlichen Marathonsitzung, doch noch ein erlösendes Signal: Schormann macht ihren Stuhl unverzüglich frei, und Alexander Farenholtz, der selbst schon mal als documenta-Geschäftsführer tätig war, übernimmt die Leitung, vorerst bis zum 30. September. Dass dieser Befreiungsschlag letztlich aber keine Garantie ist, dass sich die belastete Stimmung noch dreht, versteht sich. Zu groß der Schaden, den Schormann und der sie lange schützende Kasseler Oberbürgermeister, Christian Geselle, angerichtet haben (khs).

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